Halle an der Saale: Der Fluss bestimmt das Landschaftsbild der Stadt und steigert die Lebensqualität der Stadtgemeinschaft. Vor 30 Jahren war das „Blaue Band“ Sachsen-Anhalts allerdings noch ein stinkender Fluss – eines der am stärksten belasteten Fließgewässer Europas. Seit der Wende und dem Ende der schmutzigen chemischen Industrie hat sich viel getan in der Saale. Doch wie sauber ist der Fluss? Kann man in der Saale baden?

In diesem Bürgerforschungsprojekt will die Make Science Halle diesen Fragen auf den Grund gehen.

River Check 2024

Nach dem Erfolg unseres ersten Aqua Checks auf dem Bürgerforschungsschiff Make Science Halle 2022 folgte im Jahr 2023 der River Check, gefördert von der Hans Sauer Stiftung und in Kooperation mit den Saaleschwimmern. Das Projekt wird 2024 weitergeführt. Jeden Donnerstag möchten wir mit Ihnen zur Offenen Bordtür Wasserproben nehmen und untersuchen. Neben den chemischen und physikalischen Parametern sollen im River Check auch Bakterien beprobt werden. So soll die Frage beantwortet werden: „Kann man in der Saale baden?“ Während des Projektes führen wir außerdem CleanUps am Fluss durch, richten eine eigene Forschungsteststation zum laufenden Flusswasser-Check an Bord ein und dokumentieren regelmäßig Daten aus den Ergebnissen der interessierten Bürgerforschungsgruppe. Die Ergebnisse können Sie dann hier auf der Website einsehen.

Alle Veranstaltungen und Informationen finden Sie unter ms-halle.science und in unserem Newsletter.

Die Ergebnisse des ersten Aqua Checks 2022 finden Sie hier: Bericht zum Aqua Check 2022 (PDF)

Kann man in der Saale baden?

Bitte beachten Sie, dass wir kein zertifiziertes Labor sind! Unsere Tests erfüllen jedoch die EU-Standards für die Beurteilung von Badegewässern. Die Einteilung für die Qualität der Badegewässer und deren Bebrobung ist in der EU-Richtlinie zur Qualität der Badegewässer und deren Bewirtschaftung festgelegt. Für die Beurteilung wird laut Richtlinie nur die bakterielle Belastung herangezogen (E-Coli und Intestinale Enterokokken). Daraus ergeben sich vier Einstufungen der Badewasserqualität: Ausgezeichnete, Gute, Ausreichende und Mangelhafte Qualität, die bei uns in der Karte im Farbsystem jeweils mit grün, gelb, orange und rot gekennzeichnet werden. Für die genauen Grenzwerte und deren Berechnung werfen Sie gerne ein Blick in die oben verlinkte EU-Richtlinie unter Anhang I,II und III.

Achtung: Die Farben sind bezogen auf Durchschnittswerte berechnet aus allen Messwerten in einem Jahr gemäß der oben genannten EU-Richtlinie. Für die aktuellen Werte klicken Sie direkt auf die Probenahmestelle und vergleichen Sie mit den Grenzwerten unterhalb der Karte.

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Was bedeuten die Farben:

* Auf der Grundlage einer 95-Perzentil-Bewertung. Siehe Anhang II der EU-Richtlinie.

** Auf der Grundlage einer 90-Perzentil-Bewertung. Siehe Anhang II der EU-Richtlinie.

Grün: Ausgezeichnete Qualität

Grenzwerte (KbE/100ml):

Escherichia coli: 500*

Intestinale Enterokokken: 200*

Gelb: Gute Qualität

Grenzwerte (KbE/100ml):

Escherichia coli: 1000*

Intestinale Enterokokken: 400*

Orange: Ausreichende Qualität

Grenzwerte (KbE/100ml):

Escherichia coli: 900**

Intestinale Enterokokken: 330**

Rot: Mangelhafte Qualität

Grenzwerte (KbE/100ml):

Escherichia coli: über 900**

Intestinale Enterokokken: über 330**

Was bedeuten die Symbole:

Einleiter

Hier werden die Proben direkt im Einlaufbereich des Einleiters genommen. Es handelt sich sowohl um Regenwasserkanäle als auch und Mischwassereinleiter.

Badestelle

Hier werden die Proben aus der Stromsaale entnommen. Guter Zugang zum Wasser.

Probenahmeort

Alle Orte, die nicht als Einleiter oder Badestelle bezeichnet werden, werden in dieser Kategorie zusammengefasst.

Was bedeutet die Einheit KbE/100ml:

KbE ist die Abkürzung für Kolonien-bildende-Einheiten. Das Probenwasser wird bei der Auswertung abfiltriert und die Bakterien und Schwebstoffe bleiben im Filter zurück. Die Filter werden anschließend auf Agarplatten gelegt. Die Agarplatten bestehen aus einem Gel und sind der optimale Nährboden für die Bakterien, die wir untersuchen wollen (E-Coli oder Enterokokken). Nach ca. 24 Stunden im Brutschrank bei 37 Grad Celsius können kleine farbige Punkte auf den Filtern beobachtet werden. Jeder dieser Punkte ist eine Bakterienkolonie oder auch Kolonien-bildende-Einheit genannt, die sich durch Zellteilung aus einem Bakterium entwickelt hat. Durch Auszählen der Kolonien-bildende-Einheiten kann die Anzahl der Bakterien in der Probe ermittelt werden. Am Ende wird das Ergebnis immer auf 100ml hochgerechnet.