Wie können wir uns so ernähren, dass die Menschen auch in Zukunft auf einem gesunden Planeten ausreichend Nahrung haben? 

Prognosen zum Klimawandel und zum Bevölkerungswachstum zeigen uns schon lange, dass dringender Handlungsbedarf besteht. So wird in dem Bericht des Weltklimarats beschrieben, wie die Erderwärmung immer schneller voranschreitet und welche Folgen bereits spürbar sind. Ein strukturelles Umdenken und schnelles Handeln ist unverzichtbar, um das 1,5 Grad Ziel noch erreichen zu können. 

Ein wichtiger Hebel ist hier die Umstellung der Ernährung. Das Umweltbundesamt setzt auf eine regionale, ökologische, sozial nachhaltige und vielfältige Ernährung. Wir werden in Zukunft die Produktion von Lebensmitteln sowie unseren eigenen Speiseteller umstrukturieren müssen, um den genannten Forderungen gerecht werden zu können. Hierfür gibt es vielfältige Ansätze, die wir an Bord der Make Science Halle in unterschiedlichen Formaten vorstellen, diskutieren und erproben möchten.

Unsere Angebote für eine Ernährung der Zukunft

Persönliche Einladung zum Dinner4Zero

Unser Spezialformat für ausgewählte Gäste, die gutes Essen und gutes Klima lieben.

Jeden dritten Mittwoch im Monat öffnet die Make Science Halle ihre Bordtüren zu einem nachhaltigen Zero Waste Dinner. In dem schwimmenden Labor wird zu diesem Anlass der Gaumen zum Experimentieren eingeladen und Wege zu einer Ernährung der Zukunft aufgezeigt. Wie kann ich Abfall vermeiden? Wie ernähren sich Menschen in anderen Regionen bereits klimafreundlich? Und welche Lebensmittel sind besonders gesund für uns und unseren Planeten?

Wir möchten uns mit euch austauschen, gemeinsam Fragen zur Ernährungswende nachgehen und hierfür verschiedene Konzepte und Ideen unter die Lupe und auf den Teller nehmen. Zum Dinner laden wir immer einen Gast als Dinnerspeaker, der einen besonderen Impuls zu Tisch mitbringt, z.B. warum die blaue Spirulina keine giftige Blaualge ist, sondern vielmehr sehr gesund. Das Menü wird an das Motto des Abends angepasst und in unserer Bordkombüse frisch zubereitet. 

Wusstst ihr … dass jährlich fast 11 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen werden?

Bewerbt Euch jetzt um einen der freien Plätze. Es erwartet Euch ein Mehrgang-Dinner der besonderen Art und spannende Gäste aus unterschiedlichsten Disziplinen.

ScienceSeeingTouren – Unser Format für Landratten

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Vom Sight Seeing zum Science Seeing – Wissenschaft findet Stadt. Die Science Seeing Touren bieten Gelegenheit, die Stadt Halle (Saale) als Wissensraum zu entdecken und Wissenschaft im Spazierengehen zu erleben. Der thematische Schwerpunkt der kostenlosen Touren liegt auf der Herausforderung des Klimawandels. Wie kann Klimaneutralität bis 2050 gelingen? Und wie können wir uns gesund für uns und unseren Planeten ernähren? 

Planetary Health Diet

Die Planetary Health Diet ist ein Speiseplan, den die EAT-Lancet-Kommission 2019 veröffentlicht hat. Ziel war es, eine wissenschaftliche Grundlage für die Beantwortung der Frage, wie die Gesundheit des Menschen und die der Erde gleichzeitig  geschützt werden können, zu schaffen. Die Kommission bestand aus 37 Wissenschaftler:innen aus unterschiedlichen Disziplinen und 16 Ländern, darunter Klimaforscher:innen und Ernährungswissenschaftler:innen. Der Speiseplan sieht vor, dass der Konsum von Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten und Nüssen ungefähr verdoppelt und  der Verzehr von Fleisch und Zucker dagegen halbiert werden müssen. Die Kommission fordert außerdem die Verbesserung der Lebensmittelproduktion und die starke Reduktion von Lebensmittelabfällen. 

Mehr Informationen bekommt ihr bei unserer Offenen Bordtür jeden Donnerstag von 16-19 Uhr oder beim Dinner4Zero auf der Make Science Halle.

Die Klima Teller App

Rund ein Fünftel aller Treibhausgasemissionen in Deutschland wird durch die Ernährung verursacht. Dazu gehören vor allem die Bereiche Landwirtschaft, Verarbeitung, Handel (inklusive Transporte) und Konsum. Mithilfe der Klima Teller App könnt ihr die CO₂-Emissionen verschiedener Speisen errechnen lassen. Gerichte können aus verschiedenen Zutaten und Mengen zusammengestellt und anschließend mit anderen Gerichten verglichen werden. Die Berechnung basiert auf einer wissenschaftlich fundierten Datenbank von Eaternity. Besonders klimafreundliche Speisen, die mindestens 50 % weniger CO₂-Emissionen verursachen als vergleichbare Gerichte,  erhalten dann das Klima Teller Label. Schnell und einfach könnt ihr so die CO₂-Emissionen eures Essens ermitteln und an euren Rezepten weiterbasteln. 

Ihr könnt die Klima Teller App an Bord der Make Science Halle z.B. zum Dinner4Zero oder bei der Offenen Bordtür ausprobieren und euer Lieblingsgericht checken.

Insekten als Ernährung der Zukunft

Die Nutzung von Insekten als Nahrungsmittel könnte ein Baustein für die Ernährung der Zukunft sein. Auch wenn in Deutschland der Verzehr von Mehlwurm und Co. noch einiger Überzeugungskraft bedarf, stehen Insekten weltweit vielerorts schon lange auf dem Speiseplan. Und das zu Recht. Die Vorteile von Insekten gegenüber anderen Fleischlieferanten sind vielfältig. So verbrauchen Insekten deutlich weniger Platz und Wasser, die Zucht emittiert deutlich weniger CO₂ und der Proteingehalt von Insekten ist wesentlich höher. Insekten können außerdem zu 100% verarbeitet werden und die Zucht kommt bisher ohne Antibiotika und andere Chemikalien aus. 

Wusstst ihr … dass in der Herstellung von einem Kilogramm Rindfleisch über 24 Kilogramm Futter sowie ca. 22.000 Liter Wasser benötigt werden. Für ein Kilogramm Grillen sind es dagegen nur 2 Kilogramm Futter und auch der Wasserverbrauch fällt bei Insekten deutlich geringer aus?

Wer sich weiter über Insekten als Nahrungsmittel informieren oder mal einen Mehlwurm kosten möchte, ist auf der Make Science Halle gut aufgehoben. 

Wir haben auch eine kleine Mehlwurmzucht von Ms Worm an Bord, bei der ihr beobachten könnt, wie Mehlwürmer, die eigentlich Larven sind, sich verpuppen und zu Mehlkäfern werden.

Die Alge in der Kombüse

Die Alge als Multitalent – Lebenskünstler, Klimaretter, Welternährer, Kosmetikwunder und Antriebsmonster? Auch im Thema nachhaltige Ernährung kann die Alge ihren Beitrag in der Zukunft leisten.

Unsere Expertin an Bord Prof. Dr. Carola Griehl der Hochschule Anhalt sagt “Unsere Vision ist, dass wir aus Mikroalgen-Biomasse als nachwachsende Rohstoffquelle für künftige Generationen allmögliche Produkte erzeugen können.”

Wusstst ihr … dass Algen eine wichtige Rohstoffquelle für die Zukunft sind? Sie wachsen viel schneller als Landpflanzen und beanspruchen hierfür keine Ackerflächen. Dabei produzieren sie jährlich bis zu 150 Tonnen Biomasse pro Hektar (im Vergleich: Raps 3-5 t/ha), die vielseitig genutzt werden kann, z.B. zur Herstellung von gesunden Lebensmitteln, Biokunststoffen oder auch Biotreibstoffen?

Weitere Informationen findet ihr hier und an Bord der Make Science Halle.